Archivalie des Monats

Auf dieser Seite zeigen wir regelmäßig besondere Schätze der Archive in digitalisierter Form.

Juni 2015

Im Archiv der Gemeinde Zenting fand sich in den Unterlagen der ehemaligen Volksschule Zenting ein über viele Jahre aufgehobenes Heft. Am 26.5.1952 unternahmen Mittel- und Oberstufe der VS Zenting eine Fahrt, die abschnittsweise von den SchülerInnen dann in Aufsätzen geschildert wurde.

Ausflug 1952

Mai 2015

Eine große Freude: Die Rechnung des Achazispitals zu Grafenau aus dem Jahr 1676 ist nun, vollständig transkribiert, im Netz abrufbar. Von Interesse sind: die Herkunft der Spitalinsassen, die Nachlässe für die Schuldner des Spitals wegen des Stadtbrands (das Spital war zugleich eine Art Stadtsparkasse) und die Entdeckung, dass (bereits verstorbene) Spitalsverwalter 16 nicht mehr vorhandene Lander Getreide stets noch aufgeführt hatten.

März 2015

Durch die freundliche Hilfe eines Besuchers der Website ist bei den digitalen Objekten im Archiv Schönberg eine Lücke geschlossen. Die Transkription der “Rechnung der Schneiderzunft von 1704” ist nunmehr richtig und vollständig durchgeführt.
Auf Seite 3 wird aufgeführt, dass dem “Calcanten” 8 Kreuzer gegeben wurden. Der “Calcant” war derjenige, der bei der Orgel den Blasebalg trat. (vgl. calcio (ital.) = Fußtritt, auch Fußball!)

Februar 2015

In einer Arbeit von Paul Praxl wird darauf hingewiesen, dass sich im Stadtarchiv Grafenau ein Kodex befindet, der die Abschrift des Testaments der Amalie Mospurger enthält. Amalie Mospurger war die erste Frau ihres Mannes Erasmus Mospurger, dem die Stadt Grafenau und deren Kirche “Zu unserer lieben Frau” viel zu verdanken haben.
Wer dieses Testament sehen will, klicke hier auf: Stadtbuch 2. Auf das Testament ist ein Lesezeichen gesetzt; wenn der Browser bei der PDF-Darstellung Lesezeichen nicht erkennt, gehe man zu Seite 64.

Januar 2015

Der Grafenauer Anzeiger vom 27. Januar 1915 enthält mehrere Meldungen, die für die damaligen Zeitumstände bezeichnend sind:
“Dem Kaiser Hurra”: Zum Geburtstag Kaiser Wilhelms II. gabe es ein Bild in Uniform und zwei Gedichte. Auf Seite 4 folgt noch das Ersuchen, die Häuser aus diesem Anlass beflaggen zu wollen.
Der Bevölkerung dürfte aber weitaus mehr die “Beschlagnahme der Vorräte an Weizen und Roggen und Mehl” ( S.2.) die Augen geöffnet haben, wie es mit der Ernährung nun weitergehen würde. An Schulen und in Gaststätten durften keine Weißbroterzeugnisse mehr verkauft werden (S.3)
Eher klein gedruckt (S.2) findet man den Hinweis auf das Seegefecht bei der Doggerbank (Nahe Helgoland), bei dem die angreifenden deutschen Schiffe sich schleunigst zurückziehen mussten, da sie einer englischen Übermacht gegenüberstanden. (Der Befehl zum Auslaufen war von den Engländern abgehört und dechriffiert worden) Das langsamste der deutschen Schiffe, der Panzerkreuzer Blücher, erhielt mehr als 70 Treffer und sank. Er nahm 762 Mann der Besatzung mit in den Tod.
Die “Reichswollwoche” (S.2) sollte dazu dienen, aus getragener Wollkleidung Decken für die in den Schützengräben frierenden Soldaten herzustellen.

 

November 2014

Vom Waldkirchener Anzeiger des November 1914 sind nur zwei Ausgaben erhalten. Die Ausgabe des
Waldkirchener Anzeiger vom 14. November 1914
enthält aber fünf damals bedeutsame Meldungen:

  1. Hinweis auf den Fall von Tsingtau am 7. November: “Das vor Tsingtau freigewordene japanische Geschwader …”
  2. Hinweis auf Graf von Spee; er versenkte am 1. November zwei britische Panzerkreuzer vor der chilenischen Küste: ” … an der chilenischen Küste die siegreich gewesenen deutschen Schiffe …”
  3. “Der deutsche Kreuzer “Emden” vernichtet”  (Die “Emden” hatte zuvor 23 Handelsschiffe und 2 Kriegschiffe der Feinde versenkt oder aufgebracht)
  4. Die amtliche Meldung über die Kämpfe bei ‘Langemarque’, aus der der “Langemarck-Mythos” entstand.
  5. Die erste “Einsammlung” von Gold(-Münzen); diese Aufrufe, Gold gegen Papiergeld zu tauschen, finden sich bis zum Kriegsende regelmäßig wieder.